Initiative "Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung"

Mit der Initiative "Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung" wollen die Initianten Werbung für Tabakprodukte verbieten, die Kinder und Jugendliche erreicht.

Demgegenüber steht als indirekter Gegenvorschlag ein neues Tabakproduktegesetz, welches ebenfalls Massnahmen im Bereich Jugendschutz vorsieht. Es geht jedoch weniger weit als die Initiative und erlaubt beispielsweise Tabakwerbung im Internet oder Inserate in der Presse. Das Gesetz tritt unabhängig vom Ausgang der Abstimmung in Kraft, da das Referendum nicht ergriffen wurde. Bei einer allfälligen Annahme der Initiative muss das Tabakproduktegesetz entsprechend angepasst werden.

Ich lehne die Initiative ab, da ich den indirekten Gegenvorschlag als ausreichend betrachte. Wobei ich diesen wahrscheinlich ebenfalls abgelehnt hätte, weil ich keinen Handlungsbedarf sehe.

Ich denke, es ist eine Illusion zu glauben, dass ein praktisch vollständiges Werbeverbot für Tabakprodukte zu einem starken Rückgang bei jugendlichen Rauchern führen wird. Das Umfeld dürfte einen weitaus grösseren Einfluss darauf haben, ob jemand zum Raucher wird, als die Werbung. Dies zeigt sich auch daran, dass Jugendliche mit Kiffen beginnen, obwohl dafür keine Werbung gemacht werden darf.

Ein zweiter Punkt ist für mich, dass es erlaubt sein sollte, für legal erhältliche Produkte zu werben, selbst wenn diese, wie Tabakprodukte, erwiesenermassen schädlich sind. Wobei gewisse Einschränkungen, wie sie heute bereits existieren, durchaus legitim sind.

Fazit: Ich sage Nein zur Initiative "Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung", da für mich der indirekte Gegenvorschlag ausreichend ist.

Update (14. Februar): Die Initiative wurde mit 56.6% angenommen.