Renteninitiative

Mit der Renteninitiative wollen die Initianten das Rentenalter bis 2033 schrittweise auf 66 Jahre erhöhen. Danach soll das Rentenalter an die durchschnittliche Lebenserwartung der schweizerischen Bevölkerung im Alter von 65 Jahren gebunden werden. Hierzu sollen Änderungen bei der Lebenserwartung zu 80% in das Rentenalter einfliessen. Das heisst, eine Erhöhung der Lebenserwartung um zehn Monate hätte eine Erhöhung des Rentenalters um acht Monate zur Folge.

Ich lehne die Initiative knapp ab.

Grundsätzlich macht es für mich Sinn, das Rentenalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Beim heutigen System mit einem fixen Rentenalter führt eine Zunahme der Lebenserwartung automatisch zu Mehrkosten, da die Menschen länger eine Altersrente beziehen. Diese Mehrkosten würden durch die Initiative in zweierlei Hinsicht gedämpft: die Menschen würden länger AHV-Beiträge einzahlen und der Anstieg bei der Bezugsdauer würde geringer ausfallen.

Unverständlich ist für mich hingegen, dass die unterschiedlichen Lebenserwartungen von Männern und Frauen unberücksichtigt bleiben. Immerhin haben Frauen im Alter von 65 Jahren eine knapp drei Jahre höhere Lebenserwartung als Männer (22.5 Jahre vs. 19.8 Jahre im Jahr 2022, gemäss Bundesamt für Statistik). Konsequenterweise müsste dies in einem System, in dem das Rentenalter an die Lebenserwartung geknüpft ist, abgebildet werden.

Fazit: Ich sage Nein zur Renteninitiative, weil die Initiative einen wesentlichen Punkt ignoriert: die unterschiedliche Lebenserwartung von Mann und Frau.

Update (4. März): Die Renteninitiative wurde mit 74.7% abgelehnt.