Initiative "Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit"
Mit der Initiative "Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit" wollen die Initianten Artikel 10 der Bundesverfassung ergänzen, der das Recht auf Leben und auf persönliche Freiheit garantiert. Neu sollen einer Person, falls sie Eingriffe in ihre körperliche oder geistige Unversehrtheit ablehnt, daraus keine sozialen oder beruflichen Nachteile entstehen und sie soll dafür auch nicht bestraft werden.
Ich befürworte die Initiative. Der Grund dafür sind die Erfahrungen während der Corona-Pandemie. Zwar wurde während dieser Zeit das Recht auf körperliche Unversehrtheit eingehalten und es gab kein allgemeines Impfobligatorium. Doch gleichzeitig wurde indirekt Druck auf die Bevölkerung ausgeübt: wer sich nicht impfen liess, wurde aus gewissen Bereichen der Gesellschaft ausgeschlossen. Es gab also trotzdem eine Art von indirektem Impfobligatorium.
Ich empfand dieses Vorgehen als ethisch fragwürdig. Und ich denke, dass das Recht auf körperliche Unversehrtheit nur dann wirklich gegeben ist, wenn solche Druckversuche unterbunden werden. Ansonsten ist eine freie Entscheidung nicht möglich.
Fazit: Ich sage Ja zur Initiative "Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit", weil das Recht auf körperliche Unversehrtheit nur dann gegeben ist, wenn ich die Freiheit habe, einen allfälligen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit abzulehnen, ohne deswegen Sanktionen befürchten zu müssen.
Update (10. Juni): Die Initiative wurde mit 73.7% abgelehnt.