Hornkuh-Initiative

Mit der Hornkuh-Initiative wollen die Initianten finanzielle Anreize für die Haltung von Rindern (und Ziegen) mit Hörnern. Die Finanzierung lässt die Initiative offen. Gemäss den Initianten soll sie kostenneutral erfolgen, das heisst, durch Kürzungen in anderen Bereichen der Land­wirtschaft.

Folgende Frage drängt sich mir automatisch auf: Welchen Mehrwert bringen Nutztiere mit Hörnern, um die zusätzlichen Subventionen zu rechtfertigen?

Auf das Fleisch, die Milch und die Land­schafts­pflege dürften die Hörner keinen Einfluss haben. Und ob Nutztiere mit Hörnern "glücklicher" sind als solche ohne, das weiss ich nicht, dies müsste die Wissenschaft klären. Enthornte Tiere sind wahrscheinlich etwas "unglücklicher" aufgrund des Eingriffs und der nachfolgenden Schmerz­empfind­lich­keit bis zur Verheilung. Doch bei Tieren, die auf natürliche Weise hornlos sind, sehe ich keinen Unterschied.

Nun kann man natürlich sagen, dass durch die finanziellen Anreize die Zahl der Enthornungen, und somit die Zahl der "unglücklicheren" Tiere, zurückgehen wird. Dies mag zutreffen. Nur, die Zahl der Enthornungen geht auch zurück, wenn sich die Bauern für hornlose Rassen und Züchtungen entscheiden.

Insgesamt sehe ich also keinen objektiven Mehrwert.

Somit bleiben nur noch die subjektiven Aspekte, seien sie nun visueller ("Kühe mit Hörnern sind schöner") oder ideeller Natur ("eine richtige Kuh hat Hörner"). Beide Aspekte "diskriminieren" jedoch Tiere, die natürlicherweise hornlos sind. Und kommen somit, in meinen Augen, als Rechtfertigung für zusätzliche Subventionen nicht in Frage.

Fazit: Ich sage Nein zur Hornkuh-Initiative, da ich keinen Mehrwert sehe, der die zusätzlichen Subventionen für die Haltung von Nutztieren mit Hörnern rechtfertigen würde.

Update (26. November): Die Initiative wurde mit 54.7% abgelehnt.