Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide

Mit der Initiative "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" wollen die Initianten den Einsatz von synthetischen Pestiziden verbieten. Ebenso wollen sie die Einfuhr von Lebensmitteln verbieten, die solche Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt worden sind. Die Übergangsfrist zur Umsetzung beträgt zehn Jahre.

Ich teile die Bedenken der Initianten bezüglich der synthetischen Pestizide, doch die vorgeschlagene Lösung überzeugt mich nicht. Anstatt pauschal alle synthetischen Pestizide zu verbieten, braucht es eine differenziertere Betrachtungsweise. Mit einem Verbot würden zwar die negativen Effekte verschwinden, doch ebenso die positiven. Letztlich braucht es ein (ganzheitliches) Abwägen zwischen Kosten und Nutzen für jedes eingesetzte Pestizid. Und es kann durchaus sein, dass der Einsatz eines Pestizides momentan das kleinere Übel ist als der Nicht-Einsatz.

Skeptisch bin ich ebenfalls bezüglich dem Import-Verbot von Lebensmitteln, die synthetische Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt wurden. Hier kann ich die Auswirkungen nicht seriös abschätzen, da mir entsprechende Informationen fehlen. Nehme ich als Massstab die Biofläche in Europa (8.1% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in der EU im Jahr 2019, mit einem Ziel von 25% bis 2030, gemäss Forschungsinstitut für biologischen Landbau), dann könnten die Auswirkungen durchaus erheblich sein, wenn ein Grossteil der Lebensmittel nicht mehr importierbar sind.

Fazit: Ich sage Nein zur Initiative "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide", da mir ein Verbot aller synthetischen Pestizide zu pauschal ist und ich die Auswirkungen des Einfuhr-Verbotes nicht abschätzen kann.

Update (14. Juni): Die Initiative wurde mit 60.6% abgelehnt.