Reform der beruflichen Vorsorge
Mit der Reform der beruflichen Vorsorge sollen die künftigen Renten der obligatorischen beruflichen Vorsorge ausreichend und langfristig finanziert werden. Und Menschen, die wenig verdienen, sollen im Alter besser abgesichert werden. Dazu sieht die Reform folgende Massnahmen vor:
- Kürzung der künftigen Renten um etwas mehr als 10%, da der Mindestumwandlungssatz von 6.8% auf 6% gesenkt wird.
- Erhöhung des versicherten Lohns auf 80% des Bruttolohns. Bisher wurden vom Bruttolohn CHF 25'725 abgezogen, um den versicherten Lohn zu bestimmen. Durch die Erhöhung steigen die Beiträge, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber einzahlen müssen.
- Senkung der Eintrittsschwelle zum Zugang zur beruflichen Vorsorge von CHF 22'050 auf CHF 19'845.
- Höhere Lohnbeiträge für jüngere Arbeitnehmer, tiefere Lohnbeiträge für ältere Arbeitnehmer.
Gegen diese Reform wurde erfolgreich das Referendum ergriffen und somit hat das Stimmvolk das letzte Wort.
Ich habe mich schwergetan mit dieser Vorlage. Ich finde sie überladen, sie verfolgt zu viele unterschiedliche Ziele. Deshalb lehne ich die Vorlage ab.
Auf mich wirkt es unlogisch, einen fixen Mindestumwandlungssatz im Gesetz festzuschreiben. Egal, ob er nun 6.8% oder 6% ist. Grundsätzlich sollte sich der Umwandlungssatz an der Lebenserwartung orientieren und deshalb auch für Männer und Frauen unterschiedlich sein.
Unschlüssig bin ich bezüglich der Erhöhung des versicherten Lohns und der damit einhergehenden Erhöhung der Lohnbeiträge. Menschen, die sowieso bereits wenig verdienen, werden so netto noch weniger verdienen. Sie erhalten dafür zwar im Alter eine höhere Rente, aber ob sich das wirklich auszahlt, gerade auch im Hinblick auf zukünftige Senkungen des Mindestumwandlungssatzes, weiss ich nicht.
Die Erhöhung der Lohnbeiträge für jüngere Arbeitnehmer und die Senkung derselben für ältere Arbeitnehmer ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch letztendlich ändert sich dadurch an der allfälligen Benachteiligung der älteren Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt durch hohe Lohnbeiträge nur wenig.
Fazit: Ich sage Nein zur Reform der beruflichen Vorsorge, weil für mich die Vorlage überladen ist.
Update (23. September): Die Reform der beruflichen Vorsorge wurde mit 67.1% abgelehnt.