Biodiversitätsinitiative

Mit der Biodiversitätsinitiative wollen die Initianten die Natur, die Landschaft, und die Ortsbilder stärker schützen.

Ich befürworte die Initiative, wenngleich ich mir davon keine Wunder verspreche. Schliesslich äussert sich die Initiative nicht zum Faktor, der wohl den grössten Druck auf die Natur, die Landschaft, und die Ortsbilder ausübt: das anhaltend grosse Bevölkerungswachstum. Dazu kommt der Klimawandel mit seinen wahrscheinlich negativen Auswirkungen auf die Biodiversität.

Der primäre Grund für mein Ja zur Initiative ist, dass gemäss Abstimmungsbüchlein rund ein Drittel der untersuchten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten der Schweiz gefährdet ist. Zusätzlich gelten mehr als zehn Prozent der Arten als potentiell gefährdet. Und das Bundesamt für Umwelt schreibt zum Zustand der Biodiversität in der Schweiz:

Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz ist unbefriedigend. Die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten sind bedroht. Mit dem Rückgang der Artenvielfalt geht auch die genetische Vielfalt verloren. Die Verluste halten auf allen Ebenen der Biodiversität an.

Und weiters:

[...] die bisherigen Instrumente und Massnahmen [sind] zwar teilweise erfolgreich, aber längst nicht ausreichend. Der Verlust an Lebensräumen und Artenvielfalt sowie die Verschlechterung der Lebensraumqualität konnte nicht gestoppt werden.

Offenbar reichen die bestehenden Massnahmen nicht aus. Inwiefern die Initiative diesbezüglich zu einer Verbesserung führt, kann ich nicht abschätzen. Dies hängt letztlich davon ab, wie die Initiative bei einem allfälligen Ja umgesetzt wird.

Fazit: Ich sage Ja zur Biodiversitätsinitiative, weil ich es bedenklich finde, dass knapp die Hälfte aller Arten in der Schweiz als mindestens potentiell gefährdet gelten.

Update (23. September): Die Initiative wurde mit 63% abgelehnt.